Herausgegeben von Jörg Gravenhorst - 3/10/2020
Als Oboist ist man es gewohnt im Orchester den Stimmton anzugeben (das a1). Ich habe also gewissermaßen eine lange Geschichte mit dem Ton.
Das Klavier-, Flügel- und Cembalostimmen bezieht sich natürlich nicht nur auf das a1, sondern auch auf alle übrigen Töne. Die heutige Stimmungsart bietet den Vorteil alle Tonarten muszieren zu können. Früher wurde viel in ungleichstufigen Stimmungen musiziert. Der Vorteil dieser Art Temperierungen liegt in der Verschiedenheit der Charaktäre von Tonarten. Man konnte auf diese Weise über die Wahl der Tonart Trauer, Freude oder Ähnliches gehörsmäßig darstellen.
Wie klingt so etwas?
Es gibt unzählige Hörbeispiele im Internet dazu. Auf der folgenden Seite bekommt man sehr schön die Unterschiede von 3 verschiedenen Temperaturen "vor Ohren" geführt: Link
Vielleicht verstehen Sie nun, warum mich das Stimmen von Tasteninstrumenten so begeistert.
Neben dem Stimmen müssen natürlich im Inneren des Klavieres viele Arbeiten sehr genau ausgeführt werden, damit ein gleichmäßiges Spielgefühl entsteht. Reparaturen im großen Stil (Saiten runter, Platte raus, Bodenrisse ausspanen und Vieles mehr) sind da ebenso angesagt, wie Reparaturen innerhalb der Mechanik (Achsen erneuern, Hammerköpfe neu befilzen, Tuche austauschen).
Viele Jahre sind mit den aufgeführten Arbeiten nun vergangen und ich mache es immer noch gerne!